Klinisch-psychologische Diagnostik
Am Anfang der Therapie steht eine umfassende Untersuchung und Befundung durch das ärztliche Personal im Ambulatorium. Die Ärztinnen im Autismuszentrum sind sehr erfahren in der Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit ASS und führen im Verlauf der Behandlung regelmäßige Entwicklungskontrollen durch.
Voraussetzung für die Aufnahme in das „Autismuszentrum Sonnenschein“ ist das Vorliegen des Verdachts einer Autismus-Spektrum-Störung. Liegt noch kein klinisch-psychologischer Befund vor, erfolgt daher bei begründetem Verdacht auf ASS eine klinisch-psychologische Diagnostik. Im Rahmen der Diagnostik werden Verdachtsmomente erhoben und mit aktuellen wissenschaftlich anerkannten Verfahren abgeklärt.
In einem Erstgespräch mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten werden zunächst anamnestische Daten erfragt und ein ausführliches Explorationsgespräch geführt.
Zur Feststellung, ob eine Störung aus dem Autismus-Spektrum vorliegt, erfolgt darüber hinaus ein ausführliches, mehrstündiges Elterninterview (ADI-R), der Einsatz verschiedener Fragebogenverfahren sowie eine Verhaltensbeobachtung (ADOS-2) des Kindes bzw. Jugendlichen. Bei Letzterem handelt sich um ein Diagnoseverfahren, das speziell in der Diagnostik bei Verdacht auf ASS eingesetzt wird und welches mittels Videoaufnahme dokumentiert wird.
Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes umfasst die klinisch-psychologische Diagnostik darüber hinaus eine Intelligenz- oder Entwicklungsüberprüfung, Elternfragebögen über das Verhalten des Kindes sowie persönlichkeitsdiagnostische Verfahren. Gegebenenfalls werden differentialdiagnostische Methoden zur umfassenden Abklärung des Verdachts von ASS eingesetzt.
Am Ende der Untersuchung steht eine ausführliche Befundbesprechung mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten, zudem erhalten diese nach Abschluss des Diagnoseprozesses einen schriftlichen Befund zur eigenen Verwendung.